Portrait
Die Landstadt Gebesee liegt ca. 17 km nördlich der Landeshauptstadt Erfurt direkt an einer der ältesten und auch heute noch wichtigsten Routen des Landes, der Bundesstraße 4.
Auf einer Fläche von knapp 25 km² ist die Stadt Gebesee einer der größten Orte im westlichen Bereich des Landkreises Sömmerda und besticht mit ihrer unverwechselbaren Gestalt in der reizvollen Umgebung einer Flusslandschaft mit hügeliger Bewaldung.
Die Landeshauptstadt Erfurt liegt quasi vor der Tür und auch Sehenswürdigkeiten, wie Weimar, Eisenach oder das mächtige Barbarossa Denkmal auf dem Kyffhäuser sind als Tagestour bequem erreichbar.
Das Rathaus in Gebesee dient als Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Gera Aue, welcher neben der Stadt Gebesee, die Gemeinden Ringleben, Andisleben und Walschleben angehören.
Einwohnerzahlen
1994: 2.250 | 2000: 2.391 | 2006: 2.259 | 2012: 2.105 | 2018: 2.141 |
1995: 2.257 | 2001: 2.354 | 2007: 2.265 | 2013: 2.128 | 2019: 2.116 |
1996: 2.348 | 2002: 2.341 | 2008: 2.222 | 2014: 2.111 | 2020: 2.137 |
1997: 2.285 | 2003: 2.314 | 2009: 2.189 | 2015: 2.109 | |
1998: 2.375 | 2004: 2.332 | 2010: 2.161 | 2016: 2.135 | |
1999: 2.414 | 2005: 2.319 | 2011: 2.154 | 2017: 2.129 |
Entstehung des Ortsnamen
Die Entstehung Gebesees wird bereits vor dem 5. Jahrhundert vermutet. Schriftlich erwähnt wird es erstmals in einer Auflistung des frühen 9. Jahrhunderts.
Bei einem über 1.200 Jahre alten Ort ist es nicht verwunderlich, dass niemand genau sagen kann, woher sein Name kommt oder was er bedeutet. Vielmehr existieren verschiedene Theorien:
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Führten die beiden Flüsse Gera und Unstrut Hochwasser, bildeten die häufigen Überschwemmungen einen großen See und ausgebreitetes Sumpfland. Man sprach also davon, es "gebe einen See".
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In verschiedenen Schriften werden auch andere Schreibweisen wie Gebise, Gebese oder Gebesen verwendet. Die Endungen -se oder -sen weisen auf eine mundartliche Anpassung der Endung -hausen hin, was bei Ortsnamen verwendet wurde, die von maßgebenden Personen abgeleitet worden. In diesem Fall hieße Gebesee "das Haus eines Gebo".
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Die Ableitung des Namens aus dem Mittelhochdeutschen. Demnach setzt sich der Name Gebesee aus gewen = gähnen und sê = See zusammen und bedeutet "dort, wo der See gähnt". Weitergehende Interpretationen erkennen beim Gähnen einen geöffneten Mund, einen Schlund also und übersetzen Gebesee als "Ort in einer Senke".
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Ein alter vorgermanischer Flussabschnittsname für den Unterlauf der Gera lautete "geb-isa" und bedeutete "gespalten sein; klaffen" als Hinweis auf die Gabelung der Gera in zwei Flussläufe vor der Einmündung in die Unstrut. Es liegt nahe, dass der Name auf den anliegenden Ort übertragen wurde.
Letztlich ist bei einem so alten Ort und seiner unterschiedlichen Schreibweisen vielleicht auch in jeder Theorie ein Körnchen Wahrheit.
Quelle: Joachim Kuhles (2016). Gebesee - Geschichte einer Kleinstadt im Spiegel thüringischer Geschichte, Teil 1 - Von den Anfängen bis zum Beginn der preußischen Zeit 1815 (1. Auflage). Gebesee, Deutschland: Gebesee AKTIV und Stadt Gebesee.